Toxische Eltern: Warum Loslassen gesünder ist

Im Erwachsenenalter zu erkennen, dass man toxische Eltern hatte, ist schmerzhaft und hinterlässt oft Wunden, die sich auf das ganze Leben auswirken.
Toxische Eltern: Warum Loslassen gesünder ist
Trauma durch Eltern (Bild: iStock)

Toxische Eltern - warum und wie loslassen?

Keine oder kaum Hoffnung auf Veränderung und das Gefühl, für den anderen nicht gut genug zu sein, so fühlen sich toxische Eltern und deren Beziehung an. Doch was sind toxische Eltern genau und welche Warnsignale gibt es? Wie wirkt sich die toxische Elternschaft auf das Kind aus und wie geht man damit um? Dies lesen Sie hier.

Was sind toxische Eltern?

Das eigene Kind sollte von den Eltern lernen, wie es Liebe empfängt, weiter gibt und sich im Leben zurechtfindet. Doch toxische Eltern können dem Nachwuchs nicht das Mass an nötiger Liebe, Geborgenheit, Halt und Unterstützung bieten. So schaden sie dem Kind mehr, als dass sie ihm nützen.

Woran erkennt man toxische Eltern?

Streitigkeiten, Missverständnisse oder verletzende Situationen kennt jeder. Eine langfristig sehr belastende Beziehung ist ein Warnsignal für toxische Eltern. Auf den ersten Blick sind sie oft nicht so einfach zu erkennen. Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass das Verhalten nett gemeint ist. Eine toxische Elternschaft fühlt sich für alle Parteien nicht gut an.

Warnsignale gibt es viele, beispielsweise:

  • Das Kind fühlt sich nicht gut genug und/oder nicht geliebt.
  • Die Kommunikation erfolgt nicht auf Augenhöhe.
  • Es herrscht abweisendes Verhalten und mangelt an Respekt.
  • Regelmässig werden die persönlichen Grenzen überschritten.
  • Das Kind passt sich stets an und steckt die eigenen Bedürfnisse zurück.
  • Es werden hohe, schwer erfüllbare Erwartungen gestellt.
  • Der Nachwuchs hilft der bedürftigen Mutter immer wieder.
  • Den Eltern mangelt es an Mitgefühl und Empathie.
  • Ein toxisches Elternteil kann auch sehr streng, kontrollierend, kritisierend und grausam sein.
  • Neben einem emotionalen ist ebenso ein physischer Missbrauch möglich.

Toxische Eltern schwächen das Kind oft, manipulieren und instrumentalisieren es für die eigenen Zwecke. Es dient häufig als Quelle für eine emotionale Sicherheit des Elternteils. Wenn die Gefühle überwiegend negativ sind und die Eltern-Beziehung zunehmend schädigend ist, kann dies auf ein toxisches Elternhaus hindeuten.

Wenn es um toxische Eltern geht, werden nicht einzelne Situationen kritisch bewertet, sondern die negative Gesamtlage gerät in den Fokus. Ein giftiger Elternteil kümmert sich vorwiegend um sich selber, das Kind steht an zweiter Stelle.

Wie wirkt sich eine toxische Eltern-Kind-Beziehung aus?

Manche Kinder leiden sehr unter dem toxischen Eltern-Verhältnis, oft auch noch als Erwachsene. Der angewandte Erziehungsstil kann das Kind traumatisieren, demütigen und Narben hinterlassen, die oft lebenslang bleiben. Das Risiko für psychische und körperliche gesundheitliche Probleme ist hoch. Betroffene haben später grosse Schwierigkeiten, sich zu öffnen und bleiben emotional auf Distanz. Intimität und Vertrauen aufzubauen, kostet ihnen erhebliche Überwindung.

Tief im Inneren zweifeln sie am eigenen Wert. Andere wiederum entwickeln mit dem Heranwachsen ihre eigene Stärke. Doch in beiden Fällen entsteht oft ein erheblicher Konflikt aus der toxischen Eltern-Kind-Beziehung. Betroffene Kinder leiden häufig unter:

  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Verhaltens- und Bindungsstörungen

Wie kann aus der Krise wieder ein gesundes Miteinander entstehen?

Toxische Eltern sind nicht immer absichtlich schädlich. Einige haben vielleicht selber traumatische Erfahrungen gemacht, orientieren sich im Erziehungsstil häufig an dem, was ihnen von ihren eigenen Eltern gelernt wurde und sind daher nicht in der Lage, das Kind richtig zu erziehen.

Wichtig ist es, das toxische Muster zu erkennen. Dann kann eine Psychotherapie helfen, die meist tiefer liegenden Ursachen zu identifizieren und Lösungen zu finden. Klare Grenzen zu setzen und sich emotional zu distanzieren, sind wichtige Schritte.

Was, wenn alles nicht hilft? Soll ich den Kontakt zu den Eltern abbrechen?

Wie geht es weiter? Diese Frage steht häufig im Raum. Den Kontakt zu den Eltern abzubrechen, gehört zu den schwierigsten Entscheidungen, die Kinder treffen können. Doch manchmal ist es das Beste, wenn das Leid zu gross ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Gespräche regelmässig in Vorwürfen ausarten und von Respektlosigkeit geprägt sind.

Wenn toxische Muster die Beziehung prägen, der seelische Druck zu gross ist und eine Distanzierung nicht ausreicht, kann es zum eigenen Schutz sinnvoller sein, loszulassen. Geben Sie Ihrer mentalen Gesundheit Priorität und die Möglichkeit, zukünftig gesündere Beziehungen zu leben.

Fazit

Dieser Artikel hat die Auswirkungen beleuchtet, die aus einer toxischen Elternbeziehung entstehen können. Toxisch bedeutet giftig. Toxische Eltern fügen ihrem Kind mit ihrem Verhalten permanent Schaden zu. Mit professioneller Hilfe kann es gelingen, einen gesunden Umgang zu erschaffen. Dafür müssen jedoch alle bereit sein. Ist dies nicht möglich, können eine Distanzierung oder kompletter Kontaktabbruch der richtige Schritt sein, um die schädliche psychische Auswirkung zu meiden, inneren Frieden zu finden und glücklich zu werden.


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