Permakultur: Tipps für einen natürlichen Garten

Gartenarbeit macht Spass und tut der Seele gut. Mit Permakultur ist sie auch umweltfreundlich und nachhaltig. Hier einige Tipps für die Umsetzung.
Permakultur: Tipps für einen natürlichen Garten
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Permakultur: Gärtnern im Einklang mit der Natur 

Die Permakultur versteht sich ursprünglich als Gegenbewegung zur industriellen Landwirtschaft mit ihren umweltschädlichen Monokulturen, chemischer Schädlingsbekämpfung und künstlichen Düngern. Statt diesen setzt sie auf die Förderung und konstruktive Nutzung natürlicher Kreisläufe und Vorgänge. So wachsen Pflanzen langsamer und bilden oft weniger oder kleinere Früchte und Blüten aus. Doch sie sind gesünder und widerstandsfähiger, bieten Lebensraum und Nahrung für Insekten und andere Tiere und stellen im Idealfall ein natürliches Ökosystem dar, in das Sie nur wenig eingreifen müssen. 

Dafür sind vor allem Geduld nötig, etwas das wir mit 50plus fast alle gelernt haben. Zudem lässt sich Permakultur gut in kleinen Gärten umsetzen und kommt dank häufiger Verwendung von Hochbeeten und vertikalen Strukturen auch Personen entgegen, die körperlich bereits etwas eingeschränkt sind und sich nicht mehr viel bücken können. Doch wie setzt man das Gärtnern im Einklang mit der Natur konkret um? Allein der Verzicht auf schädliche chemische Mittel reicht nicht. 

Permakultur-Garten planen 

Am Anfang steht wie so oft eine gute Planung. Beobachten Sie die Natur im und um den Garten. Achten Sie darauf, welche Pflanzen von Natur aus in der Region gedeihen und welche Standorte sie nutzen. Überlegen Sie dann, was davon in Ihren Garten passt und vielleicht nützlich ist. Dabei kann es sehr hilfreich sein, auch auf den ersten Blick unliebsame Kräuter auf positive Eigenschaften zu prüfen. Wussten Sie zum Beispiel, dass man aus Brennnesseln sehr gesunde und leckere Tees, natürlichen Dünger und ein umweltfreundliches Mittel gegen Pilzbefall von Pflanzen herstellen kann? 

Schlagen Sie bei der Recherche auch nach welche Nährstoffe die jeweilige Pflanze am meisten benötigt und was sie eventuell bei der Nutzung als Gründünger wieder an den Boden zurückgibt. Prüfen Sie mit welchen Nachbarn sie am besten harmoniert und welche anderen Pflanzen sich gut als Vorgänger oder Folgefrüchte im selben Beet eignen. 

Planen Sie anschliessend Ihren Garten so, dass aller verfügbare Platz das ganze Jahr über voll genutzt wird. Denken Sie dabei auch an die Möglichkeit, den Lichteinfall durch Hügelbeete zu verbessern, und an Hilfsmittel wie Kartoffeltürme, Regale oder Hängebeete, mit denen Sie Pflanzen übereinander unterbringen können. Hochbeete und Töpfe bieten Platz für Gewächse, für die der vorhandene Boden zu wenig durchlässig oder zu sandig ist. 

Natürliches Recycling 

Statt gekauften Düngern verwendet man bei Permakultur natürliche Ressourcen aus dem eigenen Garten. Eines der wichtigsten Prinzipien ist, dass nichts verschwendet werden oder verlorengehen soll. Das erreichen Sie, indem sie die organischen Abfälle kompostieren und den Kompost als Dünger in die Erde mischen. Auch viele Küchenabfälle eignen sich für die Kompostierung und bringen so neue Nährstoffe in das Ökosystem Garten ein.  

Manche Pflanzen eignen sich aber auch als Gründünger, den Sie gleich nach der Ernte oder dem Verblühen wieder in den Boden im Beet einarbeiten. Rasenschnitt und Laub können Sie nach dem Mähen oder Rechen als Mulch unter den Pflanzen ausbringen. Dann dienen sie zugleich als Dünger, wärmeisolierende Abdeckung im Winter und die Austrocknung hemmende Schutzschicht im Sommer. Lediglich an bereits zu feuchten Standorten, ist Mulchen nicht ratsam, da es Wurzelfäule und Schimmel fördert. 

Die einzige Ausnahme vom natürlichen Recycling der Abfälle stellen Pflanzen dar, die von Pilzen oder Eiern und Larven von Schädlingen befallen sind. Sie stellen auch kompostiert ein Ansteckungsrisiko dar und kommen daher luftdicht verpackt in den Hausmüll. 

Schädlinge in der Permakultur 

Auch bei der Schädlingsbekämpfung bietet die Natur auf vielen Wegen Hilfe. Durch das Vermeiden von Monokultur beugen Sie schon bei der Pflanzung einer weiten Ausbreitung der unerwünschten Gäste vor. Ist eine Pflanze besonders anfällig für einen bestimmten Schädling, pflanzen Sie rund um sie eine andere, die von ihm abgelehnt wird. Schnecken drehen zum Beispiel ab, wenn sie auf Knoblauch stossen, und vergreifen sich nicht am dahinter versteckten Salat. 

Haben Sie viel Platz in Ihrem Garten, können Sie auch ein separat und versteckt liegendes Beet als Schneckenparadies gestalten, in dem sich die Tiere so wohl fühlen, dass sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen, es zu verlassen und andere Pflanzen zu kosten. 

Liegt schon ein Befall vor, können Sie ihn mit natürlichen Hausmitteln wie einem Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen behandeln oder die Ansiedelung von natürlichen Feinden der Schädlinge fördern. So finden zum Beispiel Marienkäfer Blattläuse und Mehltau köstlich und Schlupfwespen und Nematoden halten die Anzahl an gefrässigen Raupen und Engerlingen gering. Ist die Herstellung des natürlichen biologischen Gleichgewichtes schon geglückt, müssen Sie gar nicht eingreifen, da die Population zu klein bleibt, um viel Schaden anzurichten. 


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