Männer und Wechseljahre: Was wirklich dahintersteckt

Männer und Wechseljahre - eine ungewöhnliche Konstellation? Mitnichten: Auch Männer leiden unter Wechseljahren, wenn ein Testosteron-Defizit besteht. 
Männer und Wechseljahre: Was wirklich dahintersteckt
Hormonveränderung Männer (Bild: iStock)

Die Wechseljahre stellen kein reines Frauenproblem dar

Immer noch verbinden die meisten Menschen die so bezeichneten Wechseljahre vor allem mit Frauen beziehungsweise mit Frauenproblemen. Aber auch Männer können im Laufe ihres Lebens hormonelle Veränderungen durchlaufen, die umgangssprachlich häufig als Männerwechseljahre oder Andropause bezeichnet werden.

Es handelt sich hierbei um einen ganz natürlichen Prozess der hormonellen Veränderung bei Männern, der unterschiedliche körperliche und psychische Auswirkungen haben kann. Die Andropause stellt also im Grunde genommen ein Pendant zur Memopause dar. Wechseljahres-Beschwerden bei Männern äussern sich dabei in einer typischen Symptomatik, die sich in drei Schwerpunktbereiche unterteilen lässt.

Männer und Wechseljahre - diese Symptome treten häufig auf
1. Körperliche Symptome

  • Hitzewallungen
  • Haarausfall
  • Hautveränderungen
  • Gewichtszunahme
  • Gelenk- und Gliederschmerzen
  • Muskelschwund

2. Psychische Symptome

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Depressive Verstimmungen

3. Sexualität

  • Libidoverlust
  • Erektionsstörungen

Männer und Wechseljahre: Testosteronmangel als hauptsächliche Ursache für die Symptome

Hauptsächlich verantwortlich für diese Symptome der männlichen Wechseljahre ist der Rückgang des Geschlechtshormons Testosteron. Dieser hormonelle Rückgang ist zwar ein natürlicher Teil des Alterns, doch bei manchen Männern sorgt er eben für belastende Symptome.

Im Gegensatz zu den weiblichen Wechseljahren, die durch einen plötzlichen Abfall der Östrogenproduktion gekennzeichnet sind, erfolgt bei Männern ein allmählicher Rückgang des Testosteronspiegels. Es ist also kein abruptes Ereignis wie es bei den weiblichen Wechseljahren der Fall ist, sondern ein schleichender Prozess, der oftmals über mehrere Jahre hinweg andauert.

Nicht alle Männer sind automatisch von den Wechseljahren betroffen

Das Nachlassen der Testosteronproduktion in den Hoden verläuft individuell unterschiedlich und beträgt durchschnittlich etwa ein bis zwei Prozent pro Jahr. Allerdings werden nicht alle Männer von den Wechseljahren heimgesucht. Denn bei einem Teil der Männern sinkt der Testosteronspiegel in einem so geringen Tempo, dass die Auswirkungen kaum oder sogar überhaupt nicht spürbar sind.

Daher bleiben einige Männer dann auch bis ins hohe Alter hinein zeugungsfähig. Das stellt einen deutlichen Unterschied zu den weiblichen Wechseljahren dar. Im weiblichen Körper kommt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron nahezu vollständig zum Erliegen, was bei allen Frauen dann wiederum zur Unfruchtbarkeit führt.

Die typischen Symptome können auch durch andere Faktoren ausgelöst werden

Selbst wenn ein Mann unter den typischen Begleiterscheinungen der Wechseljahre leidet, ist dies allerdings nicht zwingend auf die männlichen Wechseljahre und den Rückgang des Testosterons zurückzuführen. Denn viele Beschwerden und Symptome können auch durch andere Faktoren, wie zum Beispiel Stress, Lebensstil, chronische Erkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten, verursacht werden.

Das Alter spielt im Kontext mit den männlichen Wechseljahren erstaunlicherweise eine eher untergeordnete Rolle. Denn immer mehr junge Männer leiden bereits unter Symptomen, die von den Wechseljahren beziehungsweise einer reduzierten Produktion von Testosteron ausgelöst werden.

Studie zeigt auf: Männer und ihre Wechseljahre sind nicht nur eine altersbedingte Kombination

Das ist jedenfalls das Ergebnis einer 2024 veröffentlichten Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (in Kurzform: DGMG). Demnach weisen bereits rund 31 Prozent der Männer zwischen 18 und 29 Jahren einen Mangel an Testosteron auf. Bei knapp 80 Prozent der Betroffenen geht dieser Mangel des wichtigsten Geschlechtshormons einher mit sexuellen Einschränkungen und Beschwerden wie Abgeschlagenheit und Leistungsverminderung.

In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sind laut der Studie sogar fast 40 Prozent von einem Testosteron-Defizit betroffen. Unter den daraus resultierenden Symptomen leiden dann fast 83 Prozent der Betroffenen. Wenn Sie bedenken, dass Testosteron an allen relevanten Stoffwechsel-Prozessen direkt oder indirekt beteiligt ist, sind das durchaus erschreckende Zahlen.

Wie Mediziner bestätigen, kann ein derart drastischer Rückgang des Testosteronspiegels bei jungen Männern zu gesundheitlichen Auswirkungen führen. Gerade Erkrankungen wie Osteoporose und Diabetes treten dabei als Folgeerscheinung auf. Hiervon sind vor allem die Männer betroffen, die bereits in jungen Jahren einen Mangel an Testosteron aufweisen.

Männer und Wechseljahre - wann ist der Gang zum Arzt sinnvoll?

Wenn Ihnen die Wechseljahre zu schaffen machen und die jeweiligen Symptome das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann durch Blutuntersuchungen den Testosteronspiegel bestimmen und andere mögliche Ursachen für die Beschwerden ausschliessen. Diese kommt allerdings nur dann in Betracht, wenn der behandelnde Arzt einen pathologischen Testosteronmangel nachweisen kann. Im Fachjargon wird ein solcher Mangel an Testosteron als Hypogonadismus beziehungsweise Altershypogonadismus bezeichnet.

So können Sie die Symptome der männlichen Wechseljahre eigenverantwortlich bekämpfen

Um die Beschwerden während der Wechseljahre zumindest einzudämmen, ergibt in vielen Fällen eine Lebensstiländerung Sinn: Eine gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung, ausreichend Schlaf, Stressreduktion oder auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin können den Hormonhaushalt positiv beeinflussen. Bei Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen oder Libidoverlust erweist sich zudem eine psychologische Begleitung oftmals als sehr hilfreich.


Jetzt abonnieren und gewinnen!

Melden Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter an und nehmen Sie automatisch an der nächsten Verlosung des Preisrätsels teil.

    Logo Boomer Logo Boomer Newsletter

    Möchten Sie den kostenlosen Newsletter mit den neusten Angeboten, Informationen und Preisrätseln erhalten?

    Ja, gerne
    Montag ist Preisrätseltag

    Jeden Montag neu. Versuchen Sie Ihr Glück auf den Gewinn attraktiver Preise im wöchentlichen Preisrätsel.

    Zum Preisrätsel