Herzinfarkt erkennen: So deuten Sie die ersten Anzeichen

Frühzeitig einen Herzinfarkt zu erkennen, kann Leben retten. Umso wichtiger ist es, die ersten Anzeichen richtig zu deuten und schnell zu handeln.
Herzinfarkt erkennen: So deuten Sie die ersten Anzeichen
Symptome eines Herzinfarkts erkennen (Bild: iStock)

Warnsignale nicht auf die leichte Schulter nehmen

Zwar tritt ein Herzinfarkt in vielen Fällen ganz plötzlich und wie aus heiterem Himmel auf, die Medizin weiss aber inzwischen, dass er sich etwa bei der Hälfte der Patienten schon 24 bis 48 Stunden vorher durch Warnsignale ankündigt. Oft handelt es sich dabei um ein kurzzeitiges Brennen hinter dem Brustbein oder ein vorübergehendes Engegefühl im Brustkorb. Das kann bei Belastung, aber auch bei völliger Ruhe und sogar bei einem kurzen nächtlichen Erwachen auftreten. Auch wenn das Gefühl schnell wieder verschwindet, sollten Sie die Warnsignale unbedingt ärztlich abklären lassen.

Ein akuter Herzinfarkt ist hingegen in jedem Fall eine lebensbedrohliche Situation, die sofortiges Handeln erfordert. Je schneller er behandelt wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Herz wieder erholen kann. Bis der Rettungswagen eintrifft, sollten Sie bei den Betroffenen darum unbedingt Erste-Hilfe-Massnahmen durchführen:

  • Lagern Sie die Person bequem und möglichst mit erhöhtem Oberkörper.
  • Um die Atmung zu erleichtern, öffnen Sie einengende Kleidungsstücke.
  • Versuchen Sie, beruhigend auf die Person einzuwirken.
  • Führen Sie bei einem Herzstillstand unbedingt eine Herzdruckmassage durch! Denken Sie dabei an den Song "Stayin' Alive" von den Bee Gees: So gelingt Ihnen der richtige Takt!

Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, einen Herzinfarkt zu erkennen, zumal Männer und Frauen unterschiedliche Symptome aufweisen.

Herzinfarkt erkennen: Typische Symptome bei Männern

Bei Männern äussert sich der Herzinfarkt in sehr vielen Fällen durch einen starken und plötzlichen Brustschmerz, der aber auch in andere Körperregionen ausstrahlen kann. Beispielsweise

  • in die Arme
  • in die Schulterblätter und den Rücken
  • in Hals und Kiefer
  • oder in den Oberbauch.

Dieser Schmerz hält üblicherweise mehrere Minuten an und bessert sich auch nicht im Ruhezustand. Oft verspüren Betroffene zusätzlich noch weitere Beschwerden, die mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt sind. Diese Beschwerden können, müssen aber nicht auftreten: Das ist von Patient zu Patient verschieden. Dazu gehören

  • ein extremes Engegefühl
  • ein starkes Brennen in der Brust
  • ein massives Druckgefühl: als ob ein Elefant auf der Brust stehen würde
  • Atemnot
  • Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
  • Angstschweiss, oft in Verbindung mit Todesangst
  • eine fahle und kalte Haut

In schweren Fällen kommt es auch zu Bewusstlosigkeit.

Wichtig: Auch bei einem blossen Verdacht auf einen Herzinfarkt muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden!

Diese Symptome entwickeln Frauen bei einem Herzinfarkt

Bei Frauen sind die Anzeichen für einen Herzinfarkt oft nicht ganz so eindeutig. Darum wird er teilweise auch erst später erkannt, zumal die betroffenen Frauen die Warnsignale selbst nicht immer ernst nehmen. Der starke Brustschmerz, der bei männlichen Betroffenen ganz charakteristisch ist, macht sich bei Frauen beispielsweise oft nicht so heftig bemerkbar. Teilweise fehlt er auch ganz.

Auch die begleitenden Beschwerden sind häufig eher diffus. Zum Beispiel:

  • eine unerklärliche Müdigkeit beziehungsweise Erschöpfung
  • Schweissausbrüche
  • Rückenschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Schmerzen im Oberbauch
  • ein unbestimmtes Ziehen in den Armen
  • Übelkeit mit und ohne Erbrechen (bei Frauen häufiger als bei Männern!)
  • depressive Verstimmungen

Oft denken Frauen beim Auftreten solcher Beschwerden entweder an eine Magenverstimmung, einen harmlosen Infekt oder an die Wechseljahre. Darum werden die Symptome immer wieder verharmlost: vor allem von jenen Frauen, die familiär und/oder beruflich stark eingespannt sind und es sich "eigentlich nicht leisten können, krank zu werden". Umso wichtiger ist es, dass auch Ärzte immer wieder auf die unterschiedlichen Anzeichen bei Frauen und Männern aufmerksam machen, damit sich in der Gesellschaft ein Bewusstsein dafür entwickelt.

Damit es gar nicht erst zu einem Herzinfarkt kommt

Mit einer gesunden Lebensweise können Sie das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich senken. Vermeiden Sie vor allem die folgenden Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck (lässt sich gut behandeln)
  • Stress und psychosoziale Belastung
  • Bewegungsmangel
  • Erhöhte Blutzucker- und Blutfett-Werte
  • Eine ungesunde, einseitige Ernährung mit viel Zucker und Fett

Natürlich lässt sich nicht jede schlechte Gewohnheit von heute auf morgen abstellen, aber selbst kleine Veränderungen des Alltags können bereits zu einer besseren Gesundheit Ihres Herzens beitragen!


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