Glückliche Paare streiten – und lieben sich mehr

Natürlich dürfen sich auch glückliche Paare streiten, sie tun es aber "anders" und genau deswegen ist die Beziehung oft besonders intakt.
Glückliche Paare streiten – und lieben sich mehr
Konstruktiv streiten (Bild: iStock)

Glückliche Paare streiten, und das ist gut so!

Warum ist es positiv, wenn glückliche Paare streiten? 

 

Fast jeder Mensch träumt von einer innigen und harmonischen Partnerschaft, die ein Leben lang hält. Damit ist oft die Vorstellung verknüpft, sich möglichst nie zu streiten und stets auf einer Wellenlänge zu sein. Von dieser Vorstellung sollten Sie sich jedoch distanzieren, denn sie ist unrealistisch. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten sind in einer Partnerschaft vollkommen normal und natürlich, denn es gibt keine zwei Menschen, die exakt und in jedem Punkt die gleichen Ansichten und Gefühle teilen. Das ist noch nicht einmal bei eineiigen Zwillingen der Fall. Dazu kommt, das jeder Mensch seine ganz eigenen Ecken und Kanten besitzt.

Konflikte gehören also zu einer Beziehung dazu, und es ist der falsche Weg, sie unbedingt zu vermeiden. Wer dem Partner immer nur recht gibt, frisst alles in sich hinein, was dann letztendlich auf der Seele lastet und zu Frust und Unzufriedenheit führt. Negative Gefühle lassen sich nämlich nicht einfach unterdrücken, sie stauen sich an, bis es irgendwann zu einer Eskalation kommt. Darum sollte man nicht sagen "Ja, glückliche Paare streiten auch, sondern Sie wissen wie zu streiten, um glücklich zu bleiben". Allerdings tun sie es auf eine bestimmte Art und Weise.

Was ist ein "guter" und was ein "schlechter" Streit?

In einer intakten Beziehung streiten sich beide Partner stets lösungsorientiert. Sie behalten immer im Hinterkopf, dass sie ein Team sind, und greifen sich nicht auf persönlicher Ebene an. Und sie kennen den Unterschied zwischen einem "guten" und konstruktiven Streit und einer "schlechten" und destruktiven Auseinandersetzung. Wenn glückliche Paare streiten, vermeiden Sie ganz bewusst verschiedene Verhaltensmuster. Dazu gehören gleich mehrere No-Gos. Zum Beispiel:

  • "Ich will gewinnen". Wenn glückliche Paare streiten, geht es nicht darum, dass ein Partner am Ende als Sieger dasteht. Das "Wir" soll gewinnen. Ein "schlechter" Streit ist dagegen eine Art Tauziehen. Jeder will der/die Stärkste sein. Letztendlich verlieren aber beide: an Vertrauen und Zusammenhalt.
  • "Nie machst du ..." oder "Immer sagst du ...". Pauschalierungen kommen in Streitigkeiten sehr häufig vor, sie drängen den Anderen aber in eine Ecke, aus der kaum ein Entkommen ist. Wenn glückliche Paare streiten, verzichten sie auf solche Verallgemeinerungen und fokussieren sich ausschliesslich auf die aktuelle Situation.
  • Abwertung und Verachtung. Sarkastische und abwertende Bemerkungen sowie Demütigungen und Erniedrigungen sind Gift für die Beziehung und prägen sich beim Empfänger tief ins Gedächtnis.
  • Sich abschotten und zumachen. Manche neigen dazu, im Streit bewusst wegzuhören, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen oder sogar den Raum zu verlassen. Auch wenn das nur situativ geschieht, ist es immer auch eine Abwendung vom Partner und seinen Bedürfnissen.

Wie streiten sich denn nun glückliche Paare?

Eine gute Strategie ist die Fünf-Sekunden-Regel. Hier geht es darum, nach einer Aussage des Partners in einem hitzigen Streit zunächst fünf Sekunden zu warten und erst dann zu antworten. Das ist zwar nur eine kurze Zeitspanne, gibt dem Gehirn aber die Möglichkeit, aus einem eventuell aggressiven Angriffsmodus zu entkommen, und verhindert somit Kurzschlussreaktionen, die später vielleicht bereut werden. Dass diese Strategie tatsächlich funktioniert, zeigt auch eine Studie der St. Andrews Universität in Schottland. Demnach senkt schon eine derart kurze Pause die Wahrscheinlichkeit für eine Eskalation.

Doch es gibt natürlich auch noch andere Tipps für einen gesunden und "guten" Streit. So ist es in einer Diskussion oft sinnvoll, eine Aussage des Partners mit den eigenen Worten zu wiederholen. Das stellt sicher, dass Sie die Botschaft richtig verstanden haben, und gibt dem Partner die Chance, ein eventuelles Missverständnis aufzuklären.

Es wird auch immer wieder empfohlen, jede Aussage in einem Streitgespräch mit einer positiven Affirmation zu beginnen. Das nimmt der Botschaft die Schärfe. Zum Beispiel: "Ich gehe gerne mit dir ins Kino, aber wenn du zu spät bist, verpassen wir den Film".

Wenn glückliche Paare streiten, vermeiden sie zudem "Du-Botschaften" denn die beinhalten nahezu immer Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Sie wandeln ihre Aussagen stattdessen in "Ich-Botschaften" um, da diese die eigene Wahrnehmung wiedergeben. Anstatt "Du lässt mich mit der Hausarbeit ganz allein" könnte man zum Beispiel sagen: "Ich bin enttäuscht und gestresst, wenn ich alles selbst machen muss".


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