Altersdepression, was steckt dahinter

Wer dachte, dass im Alter die Probleme wegfallen, der irrt sich. Immer mehr ältere Menschen leiden unerkannt an einer Depression. 
Altersdepression, was steckt dahinter
Was sind depressive Zustände bei älteren Menschen? (Bild iStock)

Depressive Zustände bei älteren Menschen 

Viele Menschen im hohen Alter leiden an einer Depression. Die Symptome sind oft uneindeutig, weswegen diese psychische Erkrankung von vielen Ärzten leider nicht erkannt, und demnach auch nicht behandelt wird. Was zurückbleibt, sind ältere Menschen mit einem hohen psychischen Leid, die sich in ihrem depressiven Zustand unverstanden fühlen. 

Welche Symptome können Hinweise auf eine Altersdepression sein? 

  • Sozialer Rückzug
  • Desinteresse 
  • Motivationslosigkeit
  • Unerklärliche Müdigkeit 

Erkennen Sie das eine oder andere Symptom bei sich selbst? Nutzen Sie die Gelegenheit und statten Sie dem Arzt Ihres Vertrauens doch einfach mal wieder einen Besuch ab. Lassen Sie nicht nur ihre körperlichen Werte und Ihre Befindlichkeit testen. Vielleicht hat sich unbemerkt auch eine Altersdepression bei Ihnen eingeschlichen, die es zu behandeln gilt. Denn eines sollten Sie wissen - Sie sind mit den depressiven Zuständen nicht auf sich allein gestellt. Mit den richtigen Medikamenten können Sie binnen kurzer Zeit wieder Freude an Ihrem Leben empfinden. 

Was sind depressive Zustände bei älteren Menschen?

Natürlich gibt es immer wieder Phasen im Leben, die mit etwas Trauer und Motivationslosigkeit versehen sind. Aber diese Phasen sollten vorübergehend bleiben, sollten kein Dauerzustand werden. Die Depression bei älteren Menschen tritt ab dem 65. Lebensjahr auf. Neben der Demenz sind depressive Zustände bei älteren Menschen die häufigste psychische Erkrankung. 

Viele Betroffene entwickeln die depressiven Zustände nicht nur im Seniorenalter, sondern bereits in jungen Jahren. Frauen sind häufiger von diesem Krankheitsbild betroffen als Männer. Da Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden, nehmen auch die depressiven Erkrankungen in den letzten Jahren zu. 

Unterschied zur Demenz

Sie fühlen sich immer wieder lustlos, können sich kaum für etwas motivieren? Viele ältere Menschen denken in solchen Situationen an eine Demenz. Aber häufig treten depressive Zustände mit diesen Symptomen in Erscheinung. Da die Sprachlosigkeit und die Reduktion der Konzentrationsfähigkeit bei beiden Krankheitsbildern auftreten kann, sind diese Symptome nicht eindeutig. 

Im Gegensatz zu depressiven Erkrankungen beginnen die Symptome bei einer Demenz sehr schleichend. Wenn Sie beinahe über Nacht eine veränderte Stimmungslage haben, die Sie sich kaum erklären können, sollten Sie den Weg zu Ihrem Arzt in Betracht ziehen. Menschen mit depressiven Zuständen beklagen häufig ihren Zustand, während Betroffene mit Demenz diesen hinnehmen. Sie sind unzufrieden mit Ihrem Leben, Sie können nichts mit sich anfangen und beklagen dies? Dann stehen die Zeichen für eine depressive Erkrankung. Zusätzlich verlieren Sie bei depressiven Erkrankungen nicht Ihre Orientierung. Sobald Sie Antidepressiva einnehmen, wird sich binnen weniger Wochen Ihr Zustand verbessern. Sie werden wieder Freude am Leben haben. Bei dementiellen Erkrankungen ist das nicht der Fall. 

Welche Symptome können sich zeigen?

Müdigkeit, Antriebslosigkeit und die Abnahme der Konzentrationsfähigkeit sind keine Seltenheit. Das Problem bei depressiven Zuständen im Seniorenalter besteht allerdings darin, dass körperliche Symptome die Vorherrschaft haben. Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit und Magen-Darmprobleme können trügerische Vorboten für depressive Zustände sein. 

Leider werden von Ärzten häufig körperliche Auslöser für diese Symptome gesucht. Dass sich hinter diesen Symptomen auch depressive Zustände verstecken können, die nur darauf warten, dass sie erkannt werden, wird meistens nicht im Blick behalten. Viele Ärzte begehen zudem den Fehler, dass sie die Abnahme der Konzentrationsfähigkeit der Demenz zuschreiben. Eine fehlerhafte Behandlung kann dann zu fatalen Verschlechterungen des Zustandes führen. 

Auslöser für depressive Zustände 

Die Ursachen für depressive Zustände bei Menschen im Seniorenalter sind eine Kombination aus psychosozialen und biologischen Faktoren. Es wird davon ausgegangen, dass mehrere Faktoren für depressive Zustände im Seniorenalter ausschlaggebend sind. 

  • Stress
  • Verlust von Lebenspartner oder Angehörigen 
  • Überforderungen im Alltag 
  • Verlust der Selbstständigkeit und angewiesen sein auf das Umfeld 
  • Übergang in den Ruhestand 
  • Verlust der täglichen Routine 
  • Medikamente können zu depressiven Zuständen beitragen 
  • Wechselwirkungen mit körperlichen Erkrankungen 

Die Behandlung

Sie sollten wissen, dass Sie mit Ihren depressiven Zuständen nicht allein gelassen werden. Wurde diese von Ihrem Arzt diagnostiziert, kann sie mit wenig Aufwand behandelt werden. Die richtige Zusammenstellung der Antidepressive spielt hierbei eine wichtige Rolle. Da depressive Zustände sehr individuell sind, kann es dauern, bis die richtige Medikation von Ihrem Arzt zusammengestellt wurde. Aber bitte verzweifeln Sie nicht - es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. 

Neben den Medikamenten gegen Ihre depressiven Zustände sollten Sie auch Psychotherapie nutzen. Es tut einfach gut, wenn man sich mal die Probleme von der Seele reden kann. In manchen Fällen wird Ihr Arzt gar nicht zu Medikamenten greifen müssen. Viele depressive Zustände lassen sich bereits mit regelmässiger Psychotherapie behandeln. Sie sehen - auch depressive Zustände im Seniorenalter sind kein hoffnungsloser Zustand.


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