Abschied planen – Vorsorge mit Weitsicht

Wer früh regelt, schenkt seinen Liebsten Sicherheit. Patientenverfügung, Erbe etc. sorgen für Klarheit und Entlastung im Trauerfall.
Abschied planen – Vorsorge mit Weitsicht
Früh regeln für Klarheit und Entlastung der Familie im Ernstfal (Bild: iStock)

Abschied planen - mit Weitsicht

Den eigenen Tod zu planen bedeutet, denjenigen, die zurückbleiben, ein Geschenk zu machen durch Orientierung und Ruhe in schwierigen Stunden. Doch der Gedanke ans Lebensende fällt vielen schwer. Dabei ersparen klare Entscheidungen zu Lebenstestament, Betreuungs- und Vorsorgevollmacht sowie Testament Ihren Liebsten später nicht nur Zeit, sondern auch eine emotionale Zusatzbelastung.

Bereits eine einfache Checkliste hilft, wichtige Punkte systematisch abzuarbeiten und unerfreuliche Überraschungen zu vermeiden.

Warum Abschied planen Ihnen Rückhalt schenkt

Wenn Sie Ihren Abschied bewusst gestalten, geben Sie Familie und Freunden einen klaren Fahrplan an die Hand. Ohne Testament greift die gesetzliche Erbfolge, oft mit unerwünschten Konstellationen. Wer früh Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht bereitlegt, verhindert Streitigkeiten und juristische Hürden. So bleibt Platz für würdige Erinnerungen statt langwieriger Nachlassstreitigkeiten.

Rechtliche Basis - Testament, Erbschaft und Nachlass

Das Testament bildet das Fundament jeder Nachlassplanung. Ob eigenhändig oder notariell beglaubigt, legen Sie fest, wer was erhalten soll und verhindern Sie so Pflichtteilsansprüche. Beachten Sie internationale Regeln, wenn Sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz leben oder Vermögen im Ausland besitzen. In der EU vereinfachte Erbrechtsverordnungen sorgen zwar für Harmonisierung, doch Unterschiede bleiben. In der Schweiz endet die gesetzliche Erbberechtigung mit der dritten Parentel, in Österreich mit der vierten, in Deutschland sogar mit der fünften.

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in sicheren Händen

Mit einer Patientenverfügung bestimmen Sie im Vorfeld, welche medizinischen Massnahmen Sie wünschen oder ablehnen, von künstlicher Ernährung bis Intensivtherapie. Ergänzend erlaubt die Vorsorgevollmacht einer Vertrauensperson, für Sie zu handeln, sobald Sie selbst nicht mehr entscheidungsfähig sind.

Ohne Verfügung und Vollmacht kann ein Betreuungsgericht eingreifen und einen fremden Betreuer bestellen. Lassen Sie beide Dokumente fachkundig prüfen und regelmässig aktualisieren.

Abschied planen - Ihre Bestattung festlegen

Wünsche zur Bestattung entlasten Hinterbliebene in einer emotional aufwühlenden Zeit. Entscheiden Sie selbst über die Art der Beisetzung, Musik, Trauerrede und Blumenarrangement. Halten Sie fest:

  • Art der Beisetzung (Erd-, Feuer- oder Waldbestattung)
  • Gestaltung der Trauerfeier (Musiktitel, Redner, Dekoration)
  • Nachruf oder Traueranzeige (Textvorschläge, Medium)
  • Ort und Gestaltungsrichtlinien für Grabstelle oder Gedenkort

Eine detaillierte Bestattungsvorsorge-Mappe hilft Ihnen dabei, alle Entscheidungen kompakt zu dokumentieren.

Digitaler Nachlass und liebevolle Erinnerungen

In Zeiten unzähliger Online-Konten ist der digitale Nachlass ein oft unterschätzter Teil des Erbes. Legen Sie fest, was mit Social-Media-Accounts, E-Mail-Postfach und Cloud-Speicher geschehen soll. Das schützt vor Datenmissbrauch und bewahrt digitale Erinnerungen. So geht's:

  • Verzeichnis aller Online-Konten mit Zugangsdaten an sicherem Ort hinterlegen
  • Verantwortliche Person für Löschung oder Archivierung bestimmen
  • Zugang zu Fotosammlungen, Chatverläufen und Online-Dokumenten regeln
  • Digitale Erinnerungsordner mit persönlichen Botschaften an die Familie anlegen

Neue Perspektive - Emotionale Werte und Erinnerungsstücke

Den eigenen Tod zu planen bedeutet nicht nur, juristische Fakten zu ordnen, sondern auch emotionale Werte zu bewahren. Überlegen Sie, welche persönlichen Gegenstände besondere Erinnerungen tragen, z. B. ein altes Tagebuch, der Ring von Oma oder ein Lieblingsgemälde. Dokumentieren Sie, wem Sie diese wertvollen Stücke anvertrauen möchten und warum.

So entsteht keine banale Liste, sondern ein liebevoller Leitfaden, der Hinterbliebenen hilft, bei der Auswahl die richtige Entscheidung zu treffen und die Geschichte hinter jedem Objekt lebendig zu halten.

Abschied planen - Familie einbeziehen

Offene Gespräche schaffen Verständnis und verhindern Missverständnisse. Nutzen Sie gemeinsame Abende oder Familienfeiern, um behutsam über Ihre Pläne zu sprechen. Erklären Sie, warum Ihnen bestimmte Regelungen wichtig sind, und hören Sie auch auf Wünsche Ihrer Angehörigen. Gerade bei der Auswahl von Testaments- und Vollmachts-Bevollmächtigten ist es hilfreich, deren Bereitschaft vorher abzuklären. Transparenz sorgt für Vertrauen und dafür, dass Ihre Vorsorge im Sinne aller umgesetzt wird.

Checkliste - So regeln Sie Ihren Abschied 

  • Testament erstellen - festlegen, wer was erhält.
  • Patientenverfügung verfassen - medizinische Wünsche schriftlich fixieren.
  • Vorsorgevollmacht erteilen - Vertrauenspersonen bevollmächtigen.
  • Bestattungswünsche dokumentieren - Art, Ort und Ablauf bestimmen.
  • Digitalen Nachlass ordnen - Konten, Passwörter und Daten regeln.

Abschied mit Liebe und Weitsicht

Den eigenen Tod zu planen heisst nicht, sich mit dem Ende zu beschäftigen, sondern Verantwortung für das eigene Erbe und die Hinterbliebenen zu übernehmen. Indem Sie jetzt die wichtigsten Punkte regeln, schenken Sie Ihren Liebsten Raum für Abschied und Erinnern, ohne zusätzliche Belastungen. Denn tatsächlich ist das bewusste Auseinandersetzen mit dem eigenen Nachlass ein letzter Liebesdienst, der in Erinnerung bleibt.


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