Wechselduschen: Ist kaltes Duschen gesund?

Der Wechsel zwischen heiss und kalt soll das Immunsystem stärken und viele gesundheitliche Vorteile bieten. Aber: Was bewirken Wechselduschen wirklich?
Wechselduschen: Ist kaltes Duschen gesund?
Wechselduschen haben viele positive Effekte (Bild iStock)

Um die Wechseldusche ranken sich zahlreiche Mythen. Die kurzen Kälteschauer sollten abhärten, das Haarwachstum steigern, den Stoffwechsel anregen und vieles mehr. Ausserdem wird ihnen nachgesagt, dass sie Ihre Psyche verbessern. Das wirft natürlich die Frage auf: Hält die Wechseldusche, was sie verspricht?

Sind Wechselduschen gut für Ihren Körper?

Viele Fachärzte bestätigen, dass es viele Hinweise für die positiven Effekte der Wechseldusche gibt. Allerdings liegen in diesem Bereiche keine wissenschaftlichen Belege dafür vor, dass kaltes Wasser die körperliche Abwehr steigert. Stattdessen wird ein Grossteil des Effekts dem Wechselreiz zugeschrieben, der Ihren Körper in Schwung bringt. Gleichzeitig verbessern diese Reize die Durchblutung, was sich wiederum positiv auf Ihr Immunsystem auswirkt.

Neben der vorteilhaften Auswirkung auf das Immunsystem sorgt das kalte Wasser dafür, dass Ihr Kreislauf in Schwung kommt. Auf die meisten Menschen wirkt dieser Temperaturunterschied besonders belebend - Sie fühlen sich danach also hellwach. Das ist ein guter Grund dafür, die Wechseldusche am Morgen zu geniessen.

Neben den rein körperlichen Effekten untersuchen einige Forscher zudem die Auswirkung auf die Psyche. Einige dieser Studien zeigen, dass die Kälte das sympathische Nervensystem aktivieren kann. Diese Nerven sind dafür zuständig, Ihren Körper vor Gefahr oder Belastung zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, produziert Ihr Köper verschiedene Botenstoffe sowie das Hormon Cortisol. Das Ergebnis ist, dass Sie sich besser konzentrieren können und Ihre Stimmung steigt.

Gut zu wissen: Oft wird vermutet, dass Kälte krank macht. Allerdings haben niedrige Temperaturen keinen direkten Einfluss auf Erkrankungen. Stattdessen fällt es Viren leichter, Ihre körpereigene Immunabwehr zu überwinden. Durch die regelmässige Wechseldusche gewöhnt sich Ihr Körper an den Kältereiz und kann die Funktion des Immunsystems verbessern.

Wechselduschen haben weitere positive Effekte

Das Wissen um den positiven Effekt auf das Immunsystem macht es nicht unbedingt einfacher, das angenehm warme Wasser durch kaltes zu ersetzen. Trotzdem kann es sich bezahlt machen, denn die Wechseldusche bietet Ihnen weitere Vorzüge:

  • Der Reiz des kalten Wassers setzt Endorphine frei. Diese Hormone heben Ihre Stimmung und können Ihre psychische Konstitution verbessern. Es wird vermutet, dass dieser Wechselreiz sogar gegen Depressionen helfen kann.
  • Kaltes Wasser entzieht Ihrer Haut keine Feuchtigkeit, sondern lässt ihren Schutzfilm intakt.
  • Die Wechseldusche kann beim Abnehmen helfen. Das liegt daran, dass der Kältereiz die sogenannten braunen Fettzellen aktivieren kann.
  • Der Wechselreiz trägt zu einer besseren Durchblutung bei, was sich in einem Die Temperaturwechsel beim Duschen helfen ebenfalls bei Muskelkater. Nach einem Work-out - egal ob Pilates, Joggen oder Yoga - hilft Ihnen der Wechselreiz dabei, auftretende Schmerzen zu verringern.

Wichtig: Falls Sie unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten Sie zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Der Kältereiz zieht die Blutgefässe zusammen, wodurch der Druck auf die Gefässe steigt und der Blutdruck steigen kann. Trotz der positiven Effekte, die der Wechseldusche zugesprochen werden, ist eine vorherige Rücksprache also ratsam.

So funktionieren die Wechselduschen

Damit Ihr Körper von dem Wechselreiz profitieren kann, müssen Sie verschiedene Punkte beachten. Obwohl es keine wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema gibt, finden sich viele Erfahrungen im Netz. Für einen dauerhaft positiven Effekt sprechen Fachärzte von mindestens einer Wechseldusche pro Tag. Je nach Verträglichkeit sollten Sie zwischen einer und drei Minuten unter dem kalten Wasser stehen.

  • Beginnen Sie zunächst mit warmem Wasser, da diese Temperaturen Ihre Blutgefässe weiten. Allerdings sollte das Warmwasser 39 Grad Celsius nicht übersteigen.
  • Der Wechsel zwischen warm und kalt sollte Schritt für Schritt erfolgen, niemals schlagartig.
  • Um einen Kälteschock zu vermeiden, ist es ratsam, zunächst die Beine kalt abzubrausen und sich langsam zum oberen Körperbereich vorzuarbeiten.
  • Idealerweise beginnen Sie mit lauwarmem Wasser und regulieren die Temperatur allmählich hinunter. Die perfekte Wassertemperatur liegt zwischen 14 und 18 Grad Celsius.
  • Nach 30 Sekunden unter dem kalten Wasser steigern Sie die Temperatur langsam zum Warmen hin. Wie oft Sie zwischen kalt und warm wechseln, bleibt Ihnen überlassen.
  • Den Abschluss bildet jedoch ein kalter Duschgang, damit Sie von den positiven Effekten profitieren können.

Wichtig dabei ist, dass Sie die Wechseldusche als Teil des Gesamtbildes betrachten. Das Duschen alleine hilft noch nicht dabei, rundum gesund zu sein. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und Stressabbau sollten ebenfalls nicht fehlen. Kombinieren Sie all diese Punkte miteinander, kann die Wechseldusche langfristig dabei helfen Ihren Körper gesund zu halten.


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