So machen Sie Ihren Garten jetzt winterfest

Garten winterfest machen in wenigen Schritten - diese Arbeit müssen Sie jetzt einplanen, um Pflanzen und Ausstattung durch den Winter zu bringen.
So machen Sie Ihren Garten jetzt winterfest
Wie viel Gartenpflege ist vor dem Winter wirklich nötig? (Bild iStock)

Der Winter ist die wohl gemütlichste Zeit für Gärtner, da in unseren mitteleuropäischen Breiten die Gartenarbeit einige Monate lang ruhen kann. Stattdessen heisst es, einen Glühwein auf der Terrasse trinken, Tiere an Futterstellen beobachten und auf den Frühling warten. Doch zunächst sollten Sie Ihren Garten rundum winterfest machen.

Wie viel Gartenpflege ist vor dem Winter wirklich nötig?

Ist weniger mehr bei der Vorbereitung auf den Winter? Viele moderne Gartenratgeber legen Gärtnerinnen und Gärtnern nahe, alle stehen und liegen zu lassen und die Natur die Gartenarbeit übernehmen zu lassen, wenn die Kälte kommt. Für viele Pflanzen stimmt das. Obstbaumblätter, vertrocknete Blüten und sogar absterbendes Unkraut bieten im Winter grossen und kleinen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Nicht nur der Igel freut sich über den Blätterhaufen, auch Würmer, Insekten und Spinnen sind darunter vor der Kälte geschützt.

Ein regelmässiger Verschnitt von Sträuchern und Bäumen und ein Entfernen von flächig wurzelnden Unkrautpflanzen ist jedoch notwendig, um den Pflanzen im kommenden Jahr einen guten Start mit durchlässiger Erde zu ermöglichen. Sie sollten daher eine gewisse Balance finden, bei der Sie nicht zu viel tun, aber der Garten am Ende ideal auf den Winter vorbereitet ist.

Welche Pflanzen müssen im Herbst verschnitten werden?

Als Faustregel für das Verschneiden von Pflanzen um sie winterfest zu machen gilt, dass alle Bäume und Sträucher, die jährlich neu austreiben, zurückgeschnitten werden sollten. Wie viel davon dem Schnitt zum Opfer fällt, ist sortenabhängig. Ein alter Apfelbaum beispielsweise kann davon profitieren, einmal über drei Jahre und dann zunächst nur ausgedünnt zu werden. Beerensträucher sollen höher werden und mehr Äste ausbilden. Hier sollten Sie nur tote Äste und unförmige Schosse entfernen. Hibiskus, Flieder und andere Ziersträucher vertragen einen kräftigen Rückschnitt. Schwach tragende Holundersträucher wachsen sogar dann am schnellsten nach, wenn Sie sie bis auf den Stamm hinunter entfernen.

Viele Stauden müssen ebenfalls winterfest gemacht werden durch einen Schnitt. Dabei geht es vor allem darum, dass die Kälte nicht über die alten Blätter des Jahres in die Wurzeln kriechen und Schaden anrichten kann. Wer Rosen züchtet, kennt seine jeweilige Sorte am besten. Die meisten Rosen müssen im Herbst verschnitten werden, da sie nur so jedes Jahr wieder grosse, prachtvolle Blüten ausbilden.

Diese Pflanzen sollten Sie NICHT regelmässig verschneiden:

  • Zier-Ahorn
  • Magnolie
  • Hartriegel
  • Felsenbirne
  • Goldregen

Welche Aufgaben am Haus muss ich vor dem Winter noch erledigen?

Damit Ihr Gartenhäuschen oder Schuppen winterfest ist, sollten Sie im Herbst Dach und Fassade auf Risse und Löcher überprüfen. Dringt irgendwo Feuchtigkeit ein, kann diese bei Frost das Material auseinandertreiben. Minusgrade im Inneren zerstören dann auch eingelagerte Farben und Chemikalien und können das Werkzeug beschädigen, besonders wenn Akkus in den Geräten verbaut sind.

Diese Gartenarbeit fällt rund um das Haus an:

  • Schutzanstrich alle 3 bis 10 Jahre je nach Farbe
  • Dach abdichten oder Schindeln austauschen
  • Regenrinne von Laub und Moos befreien
  • Regentonne säubern und evtl. entleeren
  • Wasserzähler im Aussenbereich isolieren oder abnehmen
  • Rostende Deko und Geräte abdecken gegen Regen und Schnee
  • Fensterisolierung prüfen und ggf. erneuern

Wie schütze ich exotische Pflanzen vor dem Winter?

Bananen, Kiwis, asiatische Fruchtsorten und karibische Zierpflanzen sind immer öfter in heimischen Gärten zu finden. Die wenigsten von ihnen sind winterfest und vertragen Temperaturen unter 0 Grad. Im Herbst sollten Sie daher das Verpacken oder Eintopfen dieser Pflanzen unbedingt zur Gartenpflege Routine machen. Nur so verhindern Sie, dass die teuren und aufwendig gepflegten Pflanzen beim ersten Frost eingehen. Ein Wintergarten eignet sich hervorragend für das Überwintern der Wärme liebenden Blumen, Palmen und Kakteen. Tragen Sie Pflanzen mit Erde eingetopft in die Wohnung, sollten Sie im Winter vermehrt auf mögliche Schädlinge wie Trauermücken achten, die sich gern in der Gartenerde ausbreiten und so auch Zimmerpflanzen befallen können.

Im Baumarkt und Fachhandel erhalten Sie Jutesäcke und textile Gewebebahnen, um draussen überwinternde Pflanzen warm einzupacken. Einige Gärtnerinnen und Gärtner nutzen dazu auch Luftpulsterfolie oder luftdurchlässige Teichschutzfolien. Nicht alle Pflanzen vertragen diesen gut gemeinten Schutz. Während sich junge Beerenbüsche problemlos in Jute einwickeln lassen, müssen Bäume ihre Äste frei entfalten können. Hier sollten Sie nur den Stamm umwickeln. Trägt die Pflanze noch Blätter, während Sie sie verpacken, kann es zu Fäule unter der Folie oder dem Stoff kommen. Bedecken Sie bei Pflanzen, die im Freien bleiben sollen, lieber die Baumscheibe mit einer Kokosmatte, Laub, Holzwolle oder Stroh um die Wurzeln statt der Äste zu schützen. So übersteht Ihr Garten den Winter mühelos!


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