So bewerben sich Stellensuchende heute?

Die Digitalisierung hat unsere Gesellschaft ganz fest im Griff und wirkt sich auf immer mehr Bereiche unseres heutigen Lebens aus.
Die Bewerbung von heute.
Die Bewerbung von heute. - (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Modernisierungen zeigen sich in letzter Zeit vor allem im Bewerbungsprozess. Denn die klassische Bewerbungsmappe gehört mittlerweile der Vergangenheit an und wird von immer weniger Unternehmen gefordert. Die Prozesse finden vermehrt online statt und die starren Strukturen werden durch moderne Methoden abgelöst.

Einen grossen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung leistete die Coronapandemie. Sie zwang die Bevölkerung Österreichs dazu, von altbekannten Methoden abzulassen und sich für neue Praktiken zu öffnen. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, welche Trends die Bewerbungstrends im Jahr 2022 prägen und wie Sie diese zu Ihrem eigenen Vorteil nutzen können.

Mit der Zeit gehen für eine erfolgreiche Bewerbung

Das Rad der Zeit dreht sich unaufhörlich weiter und alte Methoden müssen neuen Ideen weichen. Egal ob Schüler, Student oder Arbeitnehmer - wichtig ist, dass man sich als Arbeitssuchender nicht vor modernen Trends verschliesst, sondern auf den Zug aufspringt. Unternehmen sind auf der Suche nach offenen Mitarbeitern, die lernbegierig und anpassungsfähig sind. Durch eine zeitgemässe Bewerbung kann man diese Eigenschaften bereits vor dem ersten Kennenlernen demonstrieren und einen positiven Eindruck beim zukünftigen Arbeitgeber hinterlassen.

Bewirbt man sich also auf freie Jobs auf Kaerntnerjobs.at, ist es empfehlenswert, nicht nur das gesuchte Profil zu studieren, sondern ebenfalls die Wünsche zu Kandidatur des Unternehmens zu berücksichtigen.

Mehr Informationen über potenzielle Arbeitgeber

Während Stellenausschreibung in früheren Zeiten hauptsächlich in der Zeitung veröffentlicht wurden, stehen Unternehmen heutzutage weitaus mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Es können soziale Medien, Bewerbungsportale, die eigene Homepage und klassische Medien verwendet werden, um potenzielle Kandidaten auf die Anzeige aufmerksam zu machen.

In den Ausschreibungen werden die Jobanforderungen beschrieben, die künftigen Aufgabengebiete dargelegt und die Benefits präsentiert. Darüber hinaus ist es mittlerweile gang und gäbe, dass sich die Unternehmen selbst vorstellen und dem Bewerber einen ersten Eindruck über den eigenen Sektor und die Corporate Identity geben. Weiterhin können Informationen auf der Firmenwebsite genutzt werden, um sich zusätzlich zu informieren. Und Bewertungsportale wie Kununu, Glassdoor etc. geben die allgemeine Meinung der Kundschaft über das Unternehmen preis.

Durch diesen hohen Informationsfluss sind Bewerber in der Lage, mit ihrem Know-how über die Firma zu glänzen, die Bewerbung auf deren Werte abzustimmen und sich zu vergewissern, dass es sich um eine professionelle und angesehene Arbeitsstelle handelt. Doch Vorsicht! Es kommt immer wieder vor, dass sich ehemalige Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlen und das Unternehmen in einem schlechten Licht darstellen. Es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen und Fake News auszusortieren.

Trends bei der Bewerbung

In den vergangenen Jahren wandte man sich bereits von komplizierten Bewerbungsprozessen ab und suchte nach einfacheren Wegen der Personalbeschaffung. Diese Bestrebungen werden im Jahr 2022 fortgesetzt und können mit drei treffenden Adjektiven beschrieben werden. Die Bewerbungsprozedur im Jahr 2022 wird:

  • Schneller
  • Simpler
  • Digitaler

Online-Bewerbung

Die Coronapandemie zeigte auf, dass es einfachere Mittel und Wege der Bewerbung gibt. So verbannten viele Unternehmen kurzerhand die hoch angesehenen und einst unverzichtbaren Bewerbungsmappen. Diese stellten eine mögliche Gefahrenquelle dar, weil sie die höchst ansteckenden Viren transportieren können. Dementsprechend wichen viele HR-Manager auf das digitale Bewerbungsverfahren aus.

Die Kandidaten konnten ihre Unterlagen via E-Mail einreichen oder auf das Bewerbungsformular auf der Unternehmenshomepage zurückgreifen. Durch Letzteres entsteht die Möglichkeit, spezifische Fragen und Anforderungen in den online Fragebogen zu integrieren und die Talente somit schon frühzeitig zu filtern.

Besonders vorteilhaft an der Online-Bewerbung ist die Zeit- und Kostenersparnis. Die Bewerber müssen nicht länger die Hilfe der Post in Anspruch nehmen und ersparen sich somit den Versand und das Porto. Auf digitalem Wege entfallen zudem die Druckkosten und die Umwelt wird geschont. HR-Manager können die eingegangenen Dokumente in einer Cloud abspeichern, wo keine Bewerbung mehr im Aktenchaos verschwindet.

Online-Profil

Einen Aufschwung erlebten zudem auch Bewerbungsportale. Die Arbeitssuchenden können sich auf diesen Seiten kostenlos ein Profil erstellen, das sie mit persönlichen Informationen und wichtigen Dokumenten ausstatten. Recruiter können sich auf der Jagd nach Talenten durch die relevanten Bewerber klicken und passende Kandidaten direkt anschreiben. Doch auch die Suchenden können die Initiative ergreifen und sich über die Portale schnell und einfach auf ausgeschriebene Stellen bewerben.

Ausserdem sollte die Macht der beruflichen Netzwerke wie Xing und LinkedIn nicht unterschätzt werden. Mit einem professionellen und tagesaktuellen Profil wird man von Recruitern auf Personalsuche zielsicher aufgespürt und bekommt attraktive Angebote. Schliesslich sitzt man nun am längeren Hebel.

Bewerbungsvideos

Microsoft Teams, Skype und Zoom machen es möglich, dass Bewerbungsgespräche online abgehalten werden. Die Kandidaten müssen nicht mehr länger vor Ort sein und sparen Reisekosten und eine Menge Zeit ein. Einige Unternehmen gehen sogar noch einen Schritt weiter und fragen die Jobsuchenden aktiv nach einem Bewerbungsvideo. In den kleinen Clips wird die Persönlichkeit der Kandidaten deutlich und Personaler können schneller abschätzen, wie gut der potenzielle Mitarbeiter in die eigene Firma passt.

Leider nutzen bisher nur rund 7 Prozent der Bewerber diese Art der Kandidatur, obwohl mehr als 90 Prozent der Recruiter bereit sind, sich ein solches Video anzusehen. Dies ist ein entscheidender Vorteil, da die meisten Bewerbungen ohne überzeugenden Lebenslauf sofort aussortiert werden. Darüber hinaus sind solche ausgefallenen Bewerbungen bei kreativen Berufen sehr gefragt und in der Lage, das eigene Können und Fachwissen bildlich darzustellen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Mobile Recruiting

Die mobilen Endgeräte beherrschen unsere Gesellschaft und sind ein fester Teil unseres Alltags. Und obwohl mobile Recruiting schon seit geraumer Zeit möglich sein sollte, hinken unzählige Unternehmungen mit den eigenen Modernisierungsarbeiten hinterher. In Zukunft sollte es auf allen Unternehmenswebsites möglich sein, Bewerbungsunterlagen mit Smartphone, Tablet und Co. abzugeben. Ebenso sollen Kandidaten in der Lage sein, Lebensläufe und Profile direkt auf der Seite zu gestalten oder auf die One-Click-Bewerbung zurückzugreifen.

Bewerbung ohne Anschreiben

Eine weitere Entwicklung betrifft den Aufbau der Bewerbung. So setzen immer weniger Unternehmen ein Anschreiben voraus und begnügen sich mit dem Lebenslauf, Referenzen und Nachweisen. Diese Praktik wird vor allem von Start-ups betrieben. Die modernen Firmen möchten mit positivem Beispiel voranschreiten und die konservativen Praktiken aus dem Unternehmensalltag vertreiben.

Doch tatsächlich passen sich auch alteingesessene Global Player wie die Deutsche Bahn oder Daimler TSS an den Zahn der Zeit an. In den nächsten Jahren ist zu erwarten, dass der Prozess der Bewerbung weitere Modernisierungen erfahren wird. Wir sind gespannt, was die Zeit bringt!

Diese Neuerungen setzen sich in erster Linie durch, da sich die deutschen Arbeitgeber im War of Talents befinden. Gute Arbeitskräfte sind mittlerweile Mangelware und die qualifizierten Bewerber sind heiss begehrt. Indem diese Hürde - das Anschreiben - genommen wird, erhoffen sich Unternehmen einen höheren Bewerberstrom. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Qualität an Bewerbungen dadurch sinkt. Es sollte ebenfalls bemerkt werden, dass Kandidaten mit Lücken im Lebenslauf oder Quereinsteiger durch dieses Vorgehen schlechte Karten haben. Das Anschreiben war schliesslich dafür gedacht, Rechenschaft abzulegen und die eigene Motivation und die persönlichen Beweggründe zu erklären.

Recruitainement

Recruitainement ist ein Mix aus den Worten “Recruiting” und “Entertainment”. Der Bewerbungsprozess soll durch einen spielerischen Charakter aufgewertet werden und die Motivation der Bewerber verstärken und den Stress mindern. Es handelt sich um kreative Aufgaben, Persönlichkeitstests und Wissensabfragen. Letztendlich versteckt sich hinter dem Begriff Recruitainement das Assessment-Center, dessen schlechten Ruf man mit einer neuen Namensgebung aufwerten wollte.

Messen und Events

Vor dem Ausbruch des Coronavirus spielten Jobmessen eine grosse Rolle für die Personalbeschaffung. Sie galten als Schnittstelle zwischen Bewerbern und Arbeitgeber und trieben Unternehmen zahlreiche potenzielle Arbeitskräfte in die Arme. Durch die Massnahmen zur Eindämmung des Virus mussten zahlreiche Messen und Veranstaltungen abgesagt werden, was HR-Manager vor ein weiteres Problem stellte.

Recht schnell wurden die Events in den virtuellen Raum verlegt und bildeten somit eine gute Alternative zu den Präsenzveranstaltungen. In Zukunft wird der Arbeitsmarkt wohl von mehr hybriden Formen beeinflusst werden. Eine tolle Möglichkeit für Bewerber, die nicht vor Ort sind, einen Überblick über die aktuellen Angebote zu verschaffen.

Folgende Punkte zählen nach wie vor zu einer Bewerbung

Der Bewerbungsprozess hat in kurzer Zeit einen rasanten Wandel hingelegt und musste sich modernen Methoden und Praktiken beugen. Nichtsdestotrotz gibt es drei Konstanten in der Bewerbung, die nicht so einfach zu vertreiben sind:

  1. Individualität: Auf dem Arbeitsmarkt wird ein Alleinstellungsmerkmal benötigt, um sich aktiv von der Konkurrenz abzuheben. Um in Erinnerung zu bleiben, sollten sich Bewerber durch Individualität auszeichnen und Eindruck beim Recruiter hinterlassen. Wer in der Masse untergeht, geht leer aus.
  2. Motivation: In der Bewerbung sollte der eigene Wissensdurst, das Engagement und die Eigeninitiative spürbar sein. Es werden keine Kandidaten gesucht, die ein Minimum an Arbeitsaufwand betreiben möchten. Unternehmen suchen Mitarbeiter mit grossem Potenzial, die den Betrieb einen entscheidenden Schritt voranbringen und zum Wachstum verhelfen.
  3. Werte: Die klassische Frage im Bewerbungsgespräch lautet wohl: “Warum bewerben Sie sich bei uns?” Wichtig hier ist, auf Besonderheiten des Unternehmens einzugehen und einen Bezug zu den eigenen Interessen herzustellen. Das Buzzword der Stunde lautet Corporate Identity und können sich Bewerber nicht mit diesen unternehmenseigenen Werten identifizieren, stehen ihre Karten sehr schlecht.

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