Was sind die Anzeichen für Alzheimer?

Die Alzheimer-Demenz ist eine der gefürchtetsten Krankheiten. Rechtzeitig erkannt, lässt sich der Verlauf hinauszögern und die Lebensqualität verbessern.
Alzheimer verläuft in verschiedenen Phasen
Alzheimer verläuft in verschiedenen Phasen (Bild Fotolia)

Vergesslichkeit ist das Symptom, das am ehesten mit der Alzheimer-Krankheit assoziiert wird. Weitere Merkmale sind oft weniger bekannt. Neben der Unwissenheit herrscht bei vielen Personen die Angst vor, selbst an Alzheimer zu erkranken, nicht mehr Herr ihrer Sinne und anderen hilflos ausgeliefert zu sein. Zwar ist Alzheimer heute noch nicht heilbar, die Krankheit kann aber viel von ihrem Schrecken verlieren, wenn Sie über die Symptome und die Möglichkeiten Bescheid wissen, die Sie bei einem Verdacht oder nach einer Diagnose haben.

Alzheimer verläuft in verschiedenen Phasen

Eine Alzheimer-Erkrankung kann sich über einen Zeitraum zwischen ca. zwei und zwanzig Jahren erstrecken. Dabei ist der Verlauf individuell verschieden. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die den Verdacht auf eine beginnende oder fortgeschrittene Alzheimer-Erkrankung erhärten. Fachleute teilen die Erkrankung in verschiedene Stadien oder Phasen ein, die nicht streng voneinander abgegrenzt werden können, sondern fliessend ineinander übergehen.
Hierbei handelt es sich um:

  • leichte kognitive Einschränkungen
  • leichtgradige Alzheimer Demenz
  • mittelgradige Alzheimer Demenz und
  • schwere Alzheimer Demenz.

Im folgenden soll aufgezeigt werden, wie sich die einzelnen Phasen voneinander unterscheiden.

Beginnende Demenz - leichte kognitive Einschränkungen

Es ist gar nicht so selten, dass in der Anfangszeit keine oder nur sehr geringe Symptome auftreten. Diese Phase kann sich mehrere Jahre hinziehen. Aus diesem Grunde ist es schwer, die Demenz in diesem frühen Stadium zu erkennen. Wer sich gezielt darauf untersuchen lässt, kann jedoch Klarheit gewinnen. Das erste Anzeichen ist das Nachlassen des Kurzzeitgedächtnisses. Die Einschränkungen sind aber noch nicht so stark, dass sie sich negativ auf die Bewältigung des Alltags auswirken. In der Regel sind die Betroffenen noch uneingeschränkt in der Lage, all ihre Verpflichtungen nachzukommen, ohne dass Sie dafür irgendwelche Hilfe benötigen.

Leichtgradige Demenz

Auch in diesem Stadium können die meisten Patienten noch ihren Alltag meistern, benötigen aber bereits Unterstützung bei komplexeren Aufgaben wie der Erledigung von Bankgeschäften. Es fällt ihnen zunehmend schwer, Urteile zu fällen, Probleme zu lösen oder Entscheidungen zu treffen. Neben der Vergesslichkeit treten nun weitere Symptome wie Wortfindungs- und Orientierungsstörungen auf. Gegenstände werden oft verlegt und nicht wieder gefunden, da die Patienten keine Idee haben, wo sie suchen können. Wer nicht dement ist, wird zum Beispiel beim Verlegen des Schlüssels überlegen, wo er zuletzt gewesen ist und wo er überall suchen kann. Diese Rekonstruktion gelingt dem Dementen nicht mehr. Er hat dies ganz einfach vergessen.
Routine und ein strukturierter Tagesablauf sind in dieser Phase sehr wichtig, denn das hilft dabei, so lange wie möglich selbstständig den Alltag zu bewältigen. Veränderungen machen Angst und stiften sehr schnell Verwirrung beim Patienten.

Mittelschwere Demenz

Ist die mittlere Phase erreicht, fallen auch einfache Alltagstätigkeiten zunehmend schwer. Die Betroffenen vergessen ganz einfach, wie sie sich pflegen oder wie sie ihre Mahlzeiten zubereiten können. Ausserdem ist nun nicht nur das Kurzzeitgedächtnis, sondern auch das Langzeitgedächtnis betroffen. Die Demenzkranken vergessen zunehmend, wie alt sie sind, welchen Beruf sie ausgeübt haben, wann sie geheiratet haben und wie viele Kinder sie haben. Auch werden Freunde oder Verwandte oftmals nicht mehr erkannt oder verwechselt. Gar nicht so selten kommt es vor, dass die Patienten glauben, im mittleren Alter zu sein und sich zum Beispiel auf den Weg zur Arbeit machen möchten. Vollständige Sätze können sie oftmals nicht mehr sprechen. Hinzu können Unruhe, Aggressionen oder Wahnvorstellungen treten. Das sind Symptome, die vor allem den Angehörigen Angst machen, da sie oft nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Wahnvorstellungen können so weit gehen, dass die Patienten glauben, bestohlen, verfolgt oder vergiftet zu werden.

Schwere Demenz

In dieser Phase können nur noch wenige Worte gesprochen werden. Oftmals versiegt die Sprache ganz. Körperliche Bewegungen fallen zunehmend schwer und können unmöglich werden. Viele Patienten sind nun auf den Rollstuhl angewiesen oder werden bettlägerig. Nun ist eine Pflege zuhause meistens nicht mehr möglich und ein Heim in der Regel die bessere Alternative.

Alzheimer Demenz - Behandlungsmöglichkeiten

Das alles klingt nicht sehr ermutigend. Um den Prozess entscheidend zu verlangsamen, ist es wichtig, beim Auftreten von ersten Symptomen möglichst zeitnah zum Arzt zu gehen und die Lage abzuklären. Ist die Diagnose Alzheimer Demenz gesichert, kann der Arzt verschiedene Medikamente verabreichen. Sie können die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Ausserdem sind ergotherapeutische Massnahmen sehr sinnvoll. Hier werden gezielt die Fähigkeiten gefördert, die dem Kranken noch verblieben sind.
Das können sein:

  • Musik und Gesang
  • Handarbeiten
  • einfache Gesellschaftsspiele
  • Malen
  • gymnastische Übungen
  • Spaziergänge
  • oder vergleichbare Aktivitäten.

Wie macht sich eine Alzheimer Demenz bemerkbar?

Vergesslichkeit ist ein wichtiges, wenn auch nicht das einzige Symptom. Den Patienten fällt es zunehmend schwer, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Auch auf Veränderungen in ihrem Umfeld können sie nicht mehr adäquat reagieren. Die Fähigkeit zur räumlichen und zeitlichen Orientierung geht verloren. Später kommen Verhaltensänderungen hinzu. Sie können sich sehr unterschiedlich äussern. So kann eine Person, die früher ruhig war, plötzlich aggressiv und unruhig werden. Wahnvorstellungen sind für die Angehörigen oftmals besonders belastend.

Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?

Die Diagnose Alzheimer ist gefürchtet. Nicht zum Arzt zu gehen ist jedoch der falsche Weg. Dann wird die Krankheit erst später entdeckt und die Möglichkeiten, den Verlauf positiv zu beeinflussen, schwinden erheblich. Bei einer Diagnose im frühen Stadium können Medikamente und ergotherapeutische Massnahmen helfen, den Krankheitsverlauf um Jahre zu verzögern, Pflegebedürftigkeit lange zu vermeiden und die Lebensqualität zu steigern.

Was können Angehörige von Alzheimer-Kranken tun?

Einen Demenzkranken zu begleiten, stellt eine sehr grosse Herausforderung dar. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich genau über die Symptome zu informieren, um die Besonderheiten im Verhalten des Kranken richtig einordnen zu können. Ausserdem sollten Sie sich rechtzeitig über die Möglichkeiten professioneller Hilfe informieren. Das kann ein Pflegedienst sein, der den Kranken zuhause aufsucht und qualifizierte Unterstützung leistet. Auch die Unterbringung in einem Heim kann eine Lösung sein - vor allem dann, wenn die Krankheit fortgeschritten ist.


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